DW Akademie in Kenia | Afrika | DW | 05.10.2022
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Afrika

DW Akademie in Kenia

Gegen Hasssprache eintreten, faktengetreu und unabhängig berichten, Medienhäuser wirtschaftlich fit machen - dafür setzt sich die DW Akademie gemeinsam mit lokalen Partnern in Kenia ein, gerade in Zeiten der Pandemie.

Kenia ist geprägt von politischen Grabenkämpfen und ethnischen Spannungen. Desinformation (sogenannte "Fake News") und Hasssprache nehmen beunruhigende Ausmaße an. Diese werden befeuert durch eine gefährliche Gerüchteküche zu Covid-19 sowie durch russische Desinformationskampagnen zum Ukrainekrieg und den Ursachen der verschärften Nahrungsmittelkrise. Vorurteile und Stereotype sind oft tief in der Bevölkerung verwurzelt, werden aber auch durch die Medien gespiegelt oder sogar aufgeheizt.  

Medienhäuser, die versuchen mit gut recherchierten Geschichten und konfliktsensibler Berichterstattung dagegen zu halten, stoßen oftmals an ihre Grenzen. Viele Medienhäuser befinden sich im Besitz von Politikern, die ethnische Konflikte noch anheizen und einseitig auf die Berichterstattung Einfluss nehmen. Hinzu kommt, dass in Zeiten von Covid-19 immer mehr Medienhäuser um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen und es ihnen an Ausstattung und Personal für eine angemessene Berichterstattung mangelt 

Trotz dieser Probleme werden die Medien auf nationaler Ebene ihrer gesellschaftlichen und politischen Kontrollfunktion mehr oder weniger gerecht: Insbesondere die großen, profitablen Hauptstadtzeitungen decken immer wieder Korruptionsskandale auf, kritisieren politische Entscheidungen oder berichten über soziale Missstände. Allerdings zeichnet sich die Medienlandschaft insgesamt durch eine hohe Konzentration aus: Fünf große Medienhäuser teilen sich fast den kompletten Rundfunkmarkt, unter ihnen die privaten Unternehmen "Nation Media Group", "Standard Media Group" oder die "Royal Media Services". 

Unser Engagement

Um Desinformation und Hasssrede entgegenzuwirken, unterstützt die DW Akademie zusammen mit lokalen Partnerorganisationen Lokalradios in verschiedenen ländlichen Gebieten. Sie sollen in die Lage versetzt werden, unabhängig, fair und sachlich korrekt zu berichten. Expertinnen und Experten eines sogenannten iLAB beobachten die kenianische Berichterstattung und decken gezielt Des- und Missinformation auf. Ein Netzwerk investigativer Verifikations-Teams in Medienhäusern hilft dabei zu entscheiden: Was ist Fakt und was ist Fake? Wann ist eine Quelle verlässlich und woran erkennt man, dass Informationen einseitig oder falsch sind? Die Teams konzentrieren sich jeweils auf die Gerüchte und Falschinformationen mit der größten Reichweite und Relevanz; häufige Themen sind COVID-19 und Gesundheit, öffentliche Ausgaben und Korruption, Extremismus und Hasssrede. 

Die DW Akademie unterstützt auch ein Netzwerk ihrer Alumni. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Kongressen und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen der Medienbranche und Meinungsfreiheit.

Damit die Medienhäuser sich auch wirtschaftlich besser aufstellen können, baut die DW Akademie gemeinsam mit kenianischen Partnern einen Expertenpool aus Medienberaterinnen und -beratern auf, die die Lokalradios bei der Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle und der Etablierung eines modernen, auch digitalen Qualitätsjournalismus unterstützen. 

Um die Verhandlungsmacht der Lokalsender gegenüber politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und Anzeigenkundinnen und -kunden zu stärken, bauen sie einen Senderverband auf und vertreten gemeinsam ihre Interessen und Rechte. 

Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Program Director: Jutta vom Hofe

Partner vor Ort:  Code for AfricaGrand Wave Consortium,  Kenya Correspondents Association, Aga Khan Universität, DW Akademie Alumni Kenya Chapter, Bloggers Association of Kenya (BAKE), Africa CheckDeutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Transparency International

Schwerpunkte: Journalistische Ausbildung, Managementberatung, wirtschaftliche Nachhaltigkeit, Verifikation, investigativer Journalismus, digitaler Journalismus

Die Redaktion empfiehlt